UTMR

172 Kilometer und 11.300 Höhenmeter beim UTMR erfolgreich überstanden
Sigrid Lindlacher überraschte als dritte Dame
 
Grächen/Schweiz. Beim 4. Monte Rosa Ultratrail starteten im Walliser Bergdorf Grächen 165 Etappenläufer aus 40 Nationen um 6 Uhr in der Früh, um in extremen Tagesetappen das Monte Rosa Massiv zu umrunden. Mit dabei waren auch vier Trailläufer aus dem Berchtesgadener Land, mit dem erfahrenen Läuferehepaar Stephan und Barbara Tassani-Prell vom SC Ainring und den Teisendorfern Sigrid Lindlacher und Konrad Huber (SC Anger). Am Ende überraschte vor allem Sigrid Lindlacher mit einer an Perfektion grenzender Renneinteilung und Dank ihrer großen technischen Kompetenz auf den zahlreichen schwierigen Bergabpassagen und erkämpfte sich mit dem Etappensieg auf der Schlußetappe noch den niemals erwarteten dritten Damen Gesamtrang.
Auch Lindlachers Lebenspartner Konrad Huber zeigte eine bravouröse Leistung über alle vier Etappen. Etwas Pech hatte Team Salomon-Athlet Stephan Tassani-Prell vom SC Ainring, als er im ersten steilen Downhill bereits auf der ersten Etappe von Grächen nach Zermatt so stark umknickte, daß er sich eine Bänderverletzung zuzog. Dennoch erreichte der 47jährige Freilassinger mit einer starken Energieleistung als Gesamtsiebter den berühmten Bergort Zermatt. Ob es für den erfahrenen Berglaufspezialisten weiter ging entschied sich von Tag zu Tag.
Ehefrau Barbara war aufgrund des extremen Streckenprofils nur auf Durchkommen „programmiert“ und finishte in gewohnt souveräner Manier.
Bereits auf der ersten Etappe hatten die Läufer mit 39 Kilometern und 2.000 Höhenmetern, zum Teil auf dem berühmten „Europaweg“ mit der mit knapp 500 Meter, längsten Hängebrücke Europas und technisch anspruchsvollen steilen, zum Teil seilversicherten Auf- und Abstiegen, einen nicht zu unterschätzenden Auftakt.
Die zweite Etappe führte im Schein der Stirnlampen hinaus aus dem weltberühmten Bergsteigerort über die Gandeghütte (3.029 m) und über den Theodulgletscher zum gleichnamigen Paß (3.317 m) ehe die Grenze nach Italien überschritten wurde. Im weiteren Verlauf durchs Skigebiet des Matterhorndorfs Cervinia ging es über den Lago Cime Bianche (2.834 m) und Rothornpaß (2.689 m) ins Tal nach Gressoney la Trinite (1.635 m). Am Ende der zweiten Etappe standen 42 Kilometer und 2.737 Höhenmeter im Aufstieg zu Buche.
Tassani, der sich nach reiflicher Überlegung am Start in Zermatt fürs weiterlaufen entschied, bestand nicht nur diese „harte Prüfung“, sondern erreichte ebenso überglücklich das Ziel des gesamten Rennens in 29:57 Stunden als immerhin 21ter des Gesamtklassements (6. Platz M40).
Die „Königsetappe“ am dritten Tag von Gressoney über Alagna nach Macugnaga hatte gleich zwei Mega-Pässe mit dem Passo dei Salati (2.936 m) mit dem längsten Downhill nach Alagna (1.800 Höhenmeter bergab) und im Anschluß den Colle di Turlo (2.738 m) mit knapp 49 Kilometern und 3.300 Höhenmetern zu bieten. An diesem Tag liefen die beiden Lauffreunde Konrad Huber und Stephan Tassani-Prell, der die erste Hälfte mit Ehefrau Barbara nach Alagna lief, nach 9:03 Stunden gemeinsam ins Etappenziel. Bereits hier zeichnete sich die Stärke von Sigrid Lindlacher mit dem 3. Tagesrang bei den Damen in sagenhaften 8:50 Stunden ab.
Die Schlußetappe, die mit 47 Kilometern noch alle physischen und psychischen Stärken der Teilnehmer verlangte, bestach vor allem durch den grandiosen Ausblick im Aufstieg zum 2.870 Meter hohen „Monte Moro Paß“ auf die Monte Rosa Gipfel Signalkuppe mit Capanna Margherita (4.554 m), Dufourspitze (4.634 m) und Nordend (4.609 m) in der aufgehenden Sonne. Dafür zog der eh schon technisch anspruchsvolle Abstieg zum schweizerischen Stausee Mattmark mit durch Raureif vereiste Felsplatten, alle Register, ehe es durch den  Heimatort des ehemaligen Skirennläufers, Pirmin Zurbriggen, Saas Almagell, nach Saas Fee ging, wo einer der wichtigsten Verpflegungspunkte die Läufer fit für die letzten 20 Kilometer und 1.500 Höhenmeter zurück nach Grächen machte.
Am Ende waren sich die vier heimischen Traillauffreunde Stephan Tassani-Prell ( 29:57 Stunden / 6. Platz M 40 ), Sigrid Lindlacher ( 30:55 Stunden / 2. Platz W 40 ), Konrad Huber ( 32:18/ 5. Platz M 50 ) und Barbara Tassani-Prell ( 37:35 / 9. Platz W 40 ) einig, trotz zahlreicher Transalpine Läufe war dies ihr bisher härtestes Etappenrennen.
Als grandioser Sieger konnte sich bei der Abschlußparty der Franzose Sébastien Chaigneau in sagenhafen 21:13 Std. und die Britin Sarah Staveley (29:01 Stunden) feiern lassen.

1. Etappe
1. Etappe
von Grächen nach Zermatt
von Grächen nach Zermatt
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