Zermatt Marathon


Babsi bei Kilometer 40
 
Hitzeschlacht am Fuße des Matterhorn
Barbara Tassani-Prell beste Deutsche

Ainring/Zermatt. Die neunte Auflage des Zermatt-Marathons stand ganz im Zeichen der großen Hitze im schweizer Kanton Wallis.
Bereits an den Vortagen wurde in der Zermatter Bahnhofstraße auf 1.620 Meter die 30°Grad-Marke im Schatten überschritten. Beim beliebten Bergmarathon von St. Niklaus hinauf zum Riffelberg (2.582 Meter) gab es kaum Schatten, so daß die 1.041 klassierten Marathonis und 354 Staffelläufer, die sich die Strecke teilten, teilweise bis an ihre Grenzen stießen.
Nach einer herrlichen Vorbereitungswoche unter der Leitung des heimischen Läuferehepaars Barbara und Stephan Tassani-Prell und einem Filmvortrag der beiden Ausdauerspezialisten im Kongressaal des Grandhotels Zermatterhof war die Vorfreude auf die 42,195 Kilometer lange und mit 1.944 Höhenmetern anspruchsvolle Landschaftslauf-Strecke der Laufgruppe riesengroß. Doch bereits am Start in St. Niklaus waren die Temperaturen auf der Sonnenseite des „tiefsten Tals“ der Schweiz hochsommerlich.
Dies schien allerdings Barbara Tassani-Prell nichts auszumachen. Die frischgebackene Bayerische W35-Meisterin vom SC Ainring/Team Salomon avancierte auf dem kräftezehrendem Parcours als 18. Dame im Elitefeld zur besten deutschen Teilnehmerin. Mit einer Zeit von 4:42:21 Stunden war sie auch mit Abstand schnellste der 13köpfigen internationalen Laufgruppe „Sonnmatten“, obwohl sie eigentlich lieber „nur“ die Staffel laufen wollte und sich erst zwei Tage vorher zum „ganzen“ Marathon entschloß.
Ehemann Stephan, seines Zeichen Sieger des 1. Zermatt-Marathons 2002, der täglich dem lokalen Radio Oberwallis Rede und Antwort stand, lag zunächst mit guter Renneinteilung aussichtsreich im Rennen, doch zwangen ihn starke Magenkrämpfe, die schon nach 25 Kilometern einsetzten, letzlich bei Kilometer 41 an 13 Stelle liegend, zur vorzeitigen Aufgabe.
Es siegte der Schweizer Patrick Wieser, bereits Sieger des Liechtenstein-Marathons in sagenhaften 3:09:34 Stunden vor dem Südtiroler Gerd Frick (3:13:36 Stunden) und dem Franzosen Jean-Christophe Dupont (3:14:46 Stunden). Mitfavorit Tim Short aus England mußte bereits in Zermatt die Segel streichen, ebenso, wie im Favoritenkreis der Damen Jasmin Nunige und Birgit Lennarz.
Bei den Damen ging der Sieg etwas überraschend an Vorjahressiegerin Claudia Landold (3:44:05 Stunden) vor der Ungarischen Olympionikin Simona Staicu (3:52:43 Stunden), die zwischenzeitlich weit in Führung lag. Streckenrekordhalterin Lizzy Hawker (4:01:33 Stunden) aus England landete knapp vor der Premierensiegerin Carolina Reiber (4:02:28 Stunden) auf Rang fünf.
Aus heimischer Sicht überzeugte die Tittmoningerin Anneliese Neumaier von der TG Salzachtal als Gesamt 40te in 5:12:48 Stunden als hervorragende Elfte der Klasse W40. Ehemann Oliver erreichte in 4:43:51 Stunden Rang 39 der Klasse M40. Schnellster Mann aus dem Berchtesgadener Land war Martin Nüß aus Berchtesgaden, für den LC Chiemgau-Steigenberger am Start, als Gesamt 54ter (26. Platz M30/4:16:14 Stunden).