Transalpine-Run


Cilly u. Stephan beim TAR 2015

 
Heimisches Salomon-Team mit Etappensiegen über die Alpen

Ainring. Cilly Schreyer und Stephan Tassani-Prell erzielten beim 11. Gore Tex Transalpine-Run mit zwei Etappensiegen und zwei weiteren Podestplätzen deutliche Achtungserfolge. Am Ende reichte es für die heimischen „Trailrunner“ vom SC Ainring (für Salomon Deutschland am Start) zum guten 6. Gesamtrang der Master-Mixed-Kategorie ( 37:16:59 Std.), noch vor den südtiroler Vorjehrssiegern, Annelise Felderer/Markus Plantötscher, die sich mit Rang sieben begnügen mußten. In dieser stark besetzten Wertungsklasse starteten 67 Duos im allgäuer Oberstdorf, ehe die extrem harte Strecke, die große Hitze an den ersten vier Tagen und kleinere Blessuren das Feld in dieser Klasse auf 34 reduzierte. Auch in den anderen Kategorien war die Ausfallquote heuer extrem hoch: von 340 gestarteten Zweier-Teams aus 32 Nationen, erreichten lediglich 202 das Ziel im südtiroler Sulden, am Fuße des Ortler. Dies entspricht einer Ausfallquote von über 40%.

Mit dabei aus der Region war einmal mehr die Laufenerin Gine Enenkel, die in der selben Kategorie wie das Duo Tassani/Schreyer, mit Teampartner Gerald Rüschenpöhler als bravouröse 16. finishte (43:52:03 Std.).
Die wohl bisher anspruchsvollste Transalpin-Strecke mit 268 Kilometern und 16.000 Höhenmetern im Aufstieg führte das Teilnehmerfeld von Oberstdorf über Lech a. Arlberg, weiter nach Landeck und Samnaun in die Schweiz, ehe es über Scoul im Unterengadin und die berühmte Uina-Schlucht nach St. Valentin im Vinschgau und zum Ziel nach Sulden am Ortler ging.
Die markantesten Übergänge waren Fiderescharte (2.190 m), Schrofenpaß (1.688 m), Rüfikopf (2.350 m), Valfagerjoch (2.543 m), Leutkircher Hütte (2.051 m), Flirscher Skihütte (1.872 m), Fisser Joch (2.432 m), Ochsenscharte (2.787 m), Alp Trider Sattel (2.499 m), Fuorcla Val Gronda (2.752 m), Fimberpaß (2.608 m), Fuorcla Champatsch (2.730 m), Schlinigpaß (2.315 m) und der Schafberg (2.409 m).
Ähnlich dem Höhenprofil der Strecke ging es dem heimischen Duo Schreyer/Tassani nachdem sie am ersten Tag bis zur letzten Verpflegungsstelle in Führung lagen, diese aber wegen hitzebedingter Krämpfe nur auf Rang fünf beenden konnten. Am zweiten Tag lief es hingegen wie am Schnürchen. Auf der wohl „alpinsten“ Etappe über den „Rüfikopf“, die Stuttgarter Hütte und das Valfagerjoch mit extrem steilen Auf- und Abstiegen sicherten sich die beiden einen grandiosen Etappensieg und landeten an diesem Tag sogar auf dem 17. Gesamtrang aller 340 teilnehmenden Teams.
Auch am dritten Tag, mit der ersten von drei „Ultra-Etappen“ mit 43 statt der angegebenen 39 Kilometern, konnten die beiden heimischen Laufsportler mit Rang drei aufs Podium stürmen.
Am vierten Tag, auf der „Königsetappe“ von Landeck nach Samnaun, mit knapp 46 Kilometern und 2.861 Höhenmetern im Aufstieg, herrschte zudem zum vierten Mal in Folge große Hitze und starke Sonneneinstrahlung im großteils baumlosen Gelände. Langezeit sah es wieder nach einem Podestplatz für das heimische Duo aus, wurden sie aber auf den letzten drei Kilometern noch knapp, auf den dennoch guten 5. Tagesplatz verdrängt.
Am fünften Wettkampftag schlug das Wetter pünktlich zum Herbstanfang komplett um. Es regnete in Strömen und die Temperaturen sanken auf etwa 5° - 8°C im Startbereich auf 1.850 Meter. Dies machte aber, nach den großen hitzebedingten Ausfällen der vergangenen Tage, den meisten Teilnehmern nichts aus, zumal mit dem „Bergsprint“ zur 2.499 Meter hohen Bergstation Alp Trider die kürzeste Etappe auf dem Programm stand. Hier werden die Zweierteams im 20-Sekunden-Takt in umgekehrter Reichenfolge zur Gesamtplatzierung im Einzelstartmodus ins Rennen geschickt, dürfen allerdings, im Gegensatz zu allen anderen Etappen, „getrennt“ laufen und beide Zeiten werden für die Tageswertung addiert. Hier spielten beide heimischen Berglaufspezialisten ihre Fähigkeiten bei steilen Anstiegen aus. Cilly Schreyer benötigte als 7. Dame lediglich 54:25 Minuten, während Stephan Tassani-Prell als schnellster „Master“-Läufer und 8ter aller Teilnehmer eine sagenhafte 47:30 hinlegte. Somit gewannen die Beiden den Bergsprint mit fast sechs Minuten Vorsprung.
Nach einer schönen, alpinen Etappe mit einem der höchsten Punkte des gesamten Bewerbs, der 2.752 Meter hohen Fuorcla Val Gronda und insgesamt vier Pässen und 37,5 Kilometer-Länge, am Folgetag, die Schreyer und Tassani auf dem dritten Podestplatz beendeten, schien Gesamtrang drei, mit etwa 50 Minuten Vorsprung auf die Verfolger, praktisch gesichert. Ausgerechnet eine unvorhergesehene Schwächephase von Cilly Schreyer im imposantesten Übergang des gesamten Rennens, der Uina-Schlucht, von der sich die amtierende bayerische Berglauf-Seniorenmeisterin auch am letzten Tag nicht mehr erholen konnte, verhinderte den erhofften Podestplatz im Gesamtklassement. Dank der großen Erfahrung durch Stephan Tassani-Prell und dem guten „Teamgeist“ der beiden Sportler erreichten sie auf einem dennoch guten 6. Gesamtrang glücklich das Ziel in Sulden am Ortler.
Einen großen Anteil am guten Gelingen hatte auch Tassanis Ehefrau Barbara, die Dank der Erfahrung als fünffache Teilnehmerin und selbst Gesamtdritte 2006 als Betreuerin mit dabei war und nicht nur Getränke reichte, Taschen transportierte, sondern auch die müden Beine massierte.
Gesamtsieger des 11. Gore-Tex Transalpine-Runs wurden Oscar und Marc Casal (Team Race Land/28:33:15 Std.) aus Andorra in den „Men-Kategorie“, Helen Bonsor und Claire Gordon (Team Mammut/34:11:11 Std.) aus England, bei den Damen. Ragna Debats und Pere Aurell Bove (Team Tuga Wear/31:55:40 Std.), aus Spanien und den Niederlanden, in der „Mixed-Kategorie“, Annemarie Gross und Franz Kröss (Telmekom Team Südtirol/34:09:44 Std.) in der „Master Mixed-Kategorie“, Urs Jenzer und Ruedi Bärtschi (Team D`Bärner Oberlender/30:10:54 Std.) aus der Schweiz in der „Master Men-Kategorie“ sowie die südtiroler Brüder Oswald und Richard Wenin (Team Ultental/33:52:21 Std.) in der „Senior Master Men-Kategorie“.
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Start in Landeck
Start in Landeck
Zieleinlauf in Samnaun
Zieleinlauf in Samnaun
... beim Bergsprint aufs Podest
... beim Bergsprint aufs Podest
... Suppe ... Suppe
... Suppe ... Suppe
... am Schlinigpaß
... am Schlinigpaß
... Babsi voll im Einsatz
... Babsi voll im Einsatz
... glücklich im Ziel
... glücklich im Ziel