ManasluTrail Nepal


Manaslu Trailrace - Downhill vom Manaslu Basecamp

Babsi im Downhill
Tassani`s auf Nepals Trails erfolgreich
Acht Traum-Etappen beim Manaslu Trailrace
 
Nepal/Ainring. Das heimische Läuferehepaar Barbara und Stephan Tassani-Prell erlebte beim 4. internationalen Manaslu Trailrace in Nepal viele Höhen und Tiefen, kämpfte sich aber am Ende bravourös über 8 Etappen rund um das Manaslu-Massiv (8.163 m) im nepalesischen Himalaya. Stephan, fürs deutsche Salomon Trailrunning-Team am Start, belegte nach einer fouriosen Aufholjagd am Ende als bester Europäer den guten 5. Gesamtrang, während Barbara (SC Ainring) den guten 6. Damenrang belegte.
Nach einer langen Anreise per Flug über Abu Dhabi nach Kathmandu und weiter, nach einer kurzen Nacht in Nepals Hauptstadt,ging es sechs Stunden mit dem Bus und die letzten acht Kilometer zu Fuß zum Startort „Soti Khola (700 m)“. Nachdem Barbara sich in der Nacht vor dem Start mehrmals übergeben mußte, ereilten ausgerechnet 15 Minuten vor dem Start Stephan ebenfalls große Magen-Darmprobleme mit starkem Durchfall. „Ich dachte fünf Minuten vor dem Start, daß das Rennen zu Ende ist, bevor es angefangen hat“. Der nepalesische Rennarzt empfahl den beiden „kreidebleichen Gestalten“ sich dennoch zu Fuß, allerdings nicht auf der Originalstrecke übers Gebirge, sondern direkt zum ersten Etappenort zu begeben. Als letzte die Startlinie überquerend machten sich die beiden gemeinsam im „Spaziergangtempo“ auf den Weg. Als nach einem Kilometer zur Wahl stand, entweder die Abzweigung von der Laufstrecke, über sieben Kilometer zum Etappenziel Khorlabeshi (970 m), was jedoch einer „Aufgabe des Rennens“ nach bereits 10 Minuten bedeutet hätte, zu nehmen, oder den strapaziösen 1.800 Höhenmeter Anstieg und 1.600 Höhenmeter Abstieg der Originalstrecke, zu wählen, um im Rennen zu bleiben, entschlossen sich die heimischen Ausdauersportler zu letzterem. Diese Entscheidung sollte sich noch als „gold-richtig“ erweisen. Als mit Abstand Letzte am höchsten Punkt des Tages, konnten die beiden jedoch im „Downhill“ zwei australische Mitstreiter überholen und als 22. und 23. die erste Etappe finishen. Dank der guten nepalesischen Küche konnten am Abend wieder Kräfte getankt werden.
Am zweiten Tag stand gleich mit 39 Kilometern und über 1.600 positiven Höhenmetern bereits die längste Etappe auf dem Programm. Beide begannen, nachdem sich die gesundheitlichen Probleme des Vortages erstaunlich schnell legten, dennoch sehr vorsichtig ins Rennen. Der Trail war durchwegs schmal und sehr technisch zu laufen mit endlosen kurzen, aber extrem steilen Auf- und Abstiegen, sowie zahlreichen Flußüberquerungen auf zum Teil abenteuerlichen Hängebrücken. Stephan konnte der Spitzengruppe erstaunlich gut folgen und den überraschenden zweiten Etappenrang erzielen. Barbara finishte ebenfalls bravourös.
Im Etappenort Pewa (1.800 m) angekommen, begann das große Warten auf die Mulis, die das Gepäck der 25 Teilnehmer aus 8 Nationen über die beschwerliche Strecke transportierten. Als die Mulikarawane auch beim Abendessen noch nicht da war, begannen die Sorgen zu wachsen. Zum Schrecken aller Beteiligten kam wenig später die Nachricht, als die ersten Vierbeiner mit gebimmel und großem Applaus eintrafen, daß ein Muli mit den Taschen zweier Teilnehmer aus Italien, abgestürzt ist. Auch am Folgetag blieb die Suche nach dem Tier und Material erfolglos.
Am dritten Tag führte der Trail auf einem der schönsten Abschnitte das kleine aber feine Teilnehmerfeld ins malerische Kloster Hinang Gumba auf 3.190 m, das dem Troß auch als Nachtlager diente. Nach schweren 27 Kilometern und 2.175 Höhenmetern entschädigte der sagenhafte Ausblick auf die nahen Gletscher und Gipfel des „Hinang Chuly (7.893 m)“, der direkt vom Ziel im abendlichen Sonnenlicht genossen werden konnte.
Nach einer fast schlaflosen Nacht im einfachen Massenschlafraum mit erstmals Temperaturen kaum über dem Gefrierpunkt folgte nach einer kurzen Klosterführung des Buddhistischen Tempels ein rasanter „Downhill-Start“, ehe es über 1.400 Höhenmeter steil hinauf zum Koster „Pung-Gyen-Gompa“, erstmals über die 4000-Meter-Marke ging. Diese relativ kurze (24 km) und steile Etappe nutzte Stephan erstmals sich direkt an die Fersen des nepalesischen Gesamtführenden Dipendra zu heften, was ihm auch bis zu Hälfte des Rennens gelang. Dies brachte dem 45jährigen Ainringer auch zum dritten Mal in Folge Etappenrang zwei im Etappenort Sama (3.520 m) ein. Dieses pittoreske Dorf sollte auch für zwei Tage die Bleibe der Teilnehmer, die bereits jetzt zum „eingeschworenen Haufen“ geworden sind, sein.
Die 5. Etappe zum Manaslu Basecamp auf 4.800 Meter sollte nicht nur landschaftlich, sondern auch sportlich zum Höhepunkt des Trails werden. Beim wohl höchstgelegenen Berglauf der Welt konnte Tassani den nepalesischen Führenden überholen und sich sogar mit fast drei Minuten Vorsprung absetzen und den Aufstieg von 1.265 Höhenmetern auf 7 Kilometern in 1:29 Stunde für sich entscheiden. Beim abschließenden Downhill, auf Sicherheit bedacht, erreichte er den bravourösen 4. Gesamtrang, knapp hinter drei Nepalesen, was ihm erneut Etappenrang zwei einbrachte.
Tags darauf folgte mit knapp 9 Kilometern und 360 Höhenmetern die kürzeste Etappe von Sama nach Samdo (3.875 m), dem höchsten Etappenort. (In sehr einfachen, unbeheizten Unterkünften, ohne Warmwasser und meist ohne Strom). Samdo, eine tibetische Enklave diente wiederum zwei Tage als Nachtlager, um sich an die große Höhe zu gewöhnen. Am darauffolgenden Ruhetag stand eine Trekkingtour zur Tibetischen Grenze zur Wahl. Tassani zog es aber vor einen kleinen Gipfel hinterm Haus (4.900 Meter) zum Aussicht genießen zu erklimmen, um pünktlich zum Mittagessen (Dal Bath) zurück zu sein und nach den großartigen Ausblicken vom letzten Etappenort Sama auf den Gipfel des Manaslu (8.163 m), noch einmal diesen gigantischen 8000er zu sehen.
Die 7. Etappe und „Königsetappe“ über den 5.165 Meter hohen „Larkya La Paß“ begann, jedoch ohne Zeitmessung, bereits um 4 Uhr morgens im Schein der Stirnlampen. Nach 2 ½ stündigen Fußmarsch durch die Nacht wurde endlich das Camp Dharmsala (4.490 m) erreicht, wo es ein köstliches Frühstück mit Kaffee, Tee und Porridge gab. Nach dieser dringend notwendigen Stärkung wurde bei strahlendem Sonnenschein, jedoch eisigem Wind über die Gletscher, der höchste Punkt der Strecke, der Larkya La Paß (5.165 m) erreicht, ehe es zum letzten Etappenort Bimtang (3.690 m) steil hinab ging.
Zur letzten Etappe über 23 Kilometer und 2100 bergab, sowie gute 300 Höhenmeter bergauf führenden Höhenmetern gab es auf fast 3.700 Meter im Schatten der Manaslu Nordwand mit minus8°C um 8 Uhr den wohl kältesten Start der Tour. Wieder mit Zeitmessung im „Rennmodus“ wurde nach den Strapazen des Vortages relativ schnell der finale Zielort Dharapani (1.860 m) erreichte, wo der Manaslu Trail auf die vielbegangene Annapurna Runde trifft. Nachdem sich die Läufer mit „Everest Bier“ und Nudelsuppe gestärkt hatten, wurden die Teilnehmer mit einer vierstündigen Jeepfahrt hinab nach Besisahar dem Hauptort der Lamjung-Region, gebracht, wo die erste warme Dusche nach 9 Tagen wartete.
Zurück in Nepals Hauptstadt Kathmandu, nach sechsstündiger Busfahrt wurde bei der abschließenden Siegerehrung ausgiebig gefeiert. Insgesamt bewältigten die 6 Australier, 5 Italiener, 4 Engländer, 4 Nepalesen, 2 Spanier, 2 Deutschen, 1 US-Amerikaner und 1 Schwede etwa 192 Kilometer und 11.849 Höhenmeter. Es siegten die jungen, talentierten Nepalesen Dipendra Bam und Maya Budha vor ihrem Landsman Hiroto Matsuda. Für Stephan Tassani-Prell stand am Ende nach toller Aufholjagd mit fünf zweiten Etappenplätzen der gute 5. Gesamtrang zu Buche, während Ehefrau Barbara sich ebenfalls von Tag zu Tag steigern konnte und gute 6. Dame wurde. Viel wichtiger waren bei diesem Laufabenteuer aber die tollen landschaftlichen Eindrücke, die Begegnung mit den äußerst gastfreundschaftlichen Nepalesen und die neu gewonnen Freundschaften mit dem fürsorglichen Organisatoren und kameradschaftlichen Laufkollegen aus aller Welt.

Zwischenstopp in Abu Dhabi
... kurzer Stopp an der Moschee
... kurzer Stopp an der Moschee
... unser Bus hängt ...
... unser Bus hängt ...
Wir wandern zum 1. Quartier
Wir wandern zum 1. Quartier
1. Etappe
1. Etappe
Hääängebrücken ...
Hääängebrücken ...

... wir kommen langsam ins Laufen
1. Etappenort erreicht - unsere Hütte
1. Etappenort erreicht - unsere Hütte
2. Etappe geschafft
2. Etappe geschafft
... warten auf die Mulis
... warten auf die Mulis
3. Etappe
3. Etappe
Gebetsmühlen - mal schnell drehen
Gebetsmühlen - mal schnell drehen
... das Tal wird weiter
... das Tal wird weiter
... Klostertrail
... Klostertrail
... im Ziel
... im Ziel
... gigantisch
... gigantisch
... ein toller Platz
... ein toller Platz
der Mönch vom Kloster Pung Gyen-Gompa auf 4000 Meter wartet schon
der Mönch vom Kloster Pung Gyen-Gompa auf 4000 Meter wartet schon
Lizzy betreut den Checkpoint und markiert die Strecken - Danke Lizzy
Lizzy betreut den Checkpoint und markiert die Strecken - Danke Lizzy
Stephan und Dipendra
Stephan und Dipendra
Etappenort Sama
Etappenort Sama
... Blick auf den Manaslu - grandios
... Blick auf den Manaslu - grandios
... die Yaks ziehen nach Tibet
... die Yaks ziehen nach Tibet
5. Etappe zum Manaslu Basecamp
5. Etappe zum Manaslu Basecamp
Stephan als 1. oben auf 4.800 Meter
Stephan als 1. oben auf 4.800 Meter
... im Downhill begegneten wir uns
... im Downhill begegneten wir uns
Babsi erreicht das Basecamp
Babsi erreicht das Basecamp
... wieder zurück in Sama
... wieder zurück in Sama
... kleiner Rundgang
... kleiner Rundgang
Start zum Kinderlauf
Start zum Kinderlauf
... das letzte Kind wir von Stephan betreut
... das letzte Kind wir von Stephan betreut
... und die letzten Meter ins Ziel
... und die letzten Meter ins Ziel
Start zur 6. Etappe
Start zur 6. Etappe
...
...
... kurz vor Samdo
... kurz vor Samdo
Jane kommt ins Ziel
Jane kommt ins Ziel
... toller Empfang
... toller Empfang
Im Tempel ...
Im Tempel ...
...
...
...
...
...
...
Beim Bürgermeister zu Hause
Beim Bürgermeister zu Hause
Stephan macht 4.900-Meter-Gipfel hinterm Haus
Stephan macht 4.900-Meter-Gipfel hinterm Haus
Aufstieg zum Paß ... nach dem Frühstück gehts weiter
Aufstieg zum Paß ... nach dem Frühstück gehts weiter
... Richtung Paß
... Richtung Paß
...
...
... endlich den Larkya La Paß erreicht
... endlich den Larkya La Paß erreicht
... erst mal Pause
... erst mal Pause
... wir sind auf 5.165 Meter
... wir sind auf 5.165 Meter
... wir sind oben ...
... wir sind oben ...
... mit dem Doc
... mit dem Doc
... im Etappenort Bimtang
... im Etappenort Bimtang
Ziel erreicht - wir haben es geschafft ...
Ziel erreicht - wir haben es geschafft ...
... wir kommen wieder
... wir kommen wieder